Neil Young hat sein 45. Studioalbum "Before And After" vorgelegt. Nur gut ein Jahr nach seinem letzten Werk, dem mit "Crazy Horse" aufgenommenen "World Record", erscheint nun ein in vielerlei Hinsicht ungewöhnliches Soloalbum. Es handelt sich eigentlich um ein nachbearbeitetes Livealbum, bei dem Applaus und Publikumsgeräusche entfernt und die Songs auf Studioaufnahme getrimmt wurden.
Die 13 Songs, die Neil Young für seine "Coastal"-Tour im Sommer 2023 aus seinem riesigen Backkatalog aus allen Phasen seiner 50-jährigen Karriere ausgewählt hat, gehen ohne Anfang und Ende nahtlos ineinander über. Das ganze Album ist ein einziger 48-Minuten-Track, den der Musiker als einen "kontinuierlichen Fluss" beschreibt, der vor dem inneren Ohr des Zuhörers vorbeizieht.
Ob sich diese akustische Flussfahrt lohnt, welche Songs zu hören sind, wie das Album entstanden ist und was die Kritiker sagen - alle Infos und Hintergründe hier im großen Special. [Weiter: Alles über Neil Youngs Album "Before And After" ...]
Tracklist: Neil Young - Before And After - 2023
01. I’m The Ocean.................6:44
02. Homefires.....................2:04
03. Burned........................2:06
04. On The Way Home...............3.14
05. If You Got Love...............3:32
06. A Dream That Can Last.........4:32
07. Birds.........................2:47
08. My Heart......................3:01
09. When I Hold You In My Arms....5:23
10. Mother Earth..................3:43
11. Mr. Soul......................3:42
12. Comes A Time..................3:20
13. Don’t Forget Love.............3:41
Spieldauer: 47:56 Minuten
Credits
Produktion:
Aufnahmeingenieur:
Tim Mulligan
Audiosystemsingenieur:
CW Alkire
Monitor:
Mark Humphreys
Monitortechniker:
Jeff Pinn, Jeff Tweedy
Mix:
Niko Bolas & Neil Young ("The Volume Dealers")
Mastering:
Chris Bellman, Bernie Grundman Mastering, Hollywood CA
Direktion:
Frank Gironda
Lookout Management:
Bonnie Levetin, Tim Bruegger
Special Thanks:
Julie, Cisco
Alle Songs von Neil Young außer "When I Hold You In My Arms", geschrieben von Neil Young und Frank Sampedro
Widmung:
Für Elliot
Verkaufsversionen
- CD
- Vinyl
- Limitierte Edition Clear-Vinyl
- Blu-Ray (3 Mixe: Binaural, Dolby Atmos , HiRes 96/24 Stereo)
- Hi-Res Download
- MP3-Download
- Stream
Wie "Before And After" entstand
Nach einer vierjährigen Pause wegen der Corona-Pandemie ging Neil Young im Juni/Juli 2023 wieder auf Tournee. Er gab insgesamt 15 Konzerte in neun Städten an der amerikanischen Westküste. Davon allein sechs in Los Angeles, wo er zu Beginn der Tour an vier Abenden im kleinen "John Anson Ford Amphitheatre" auftrat. Alle Tourstationen waren kleinere Open-Air-Bühnen, um die immer noch bestehende Ansteckungsgefahr zu minimieren.
Bei der "Coastal"-Tour trat Neil Young solo auf und spielte ein etwa eineinhalbstündiges Set mit jeweils 17 bis 20 Songs, wobei er akustische und elektrische Gitarre, Klavier und Orgel einsetzte. Bei einigen Songs begleitete ihn sein Gitarrentechniker Bob Rice am Klavier und Vibraphon. Insgesamt kamen bei der Tour 27 Songs zum Einsatz, von denen viele seit Jahren nicht mehr live gespielt worden waren. Nur gelegentlich tauchten bekannte Klassiker wie "Rockin' In The Free World" oder "Like A Hurricane" in der Setlist auf.
Bei der Songauswahl griff Neil Young bewusst tief in seine Schatzkiste. Bereits im Vorfeld hatte er angekündigt, Hits wie "Heart Of Gold" nicht zum hundertsten Mal spielen zu wollen. Stattdessen wollte er Songs aus verschiedenen Stationen seiner Karriere ausgraben, die eine neue Bedeutung bekommen haben. Nach der Tour sagte er: "Das Schöne an dieser Tour war, dass ich schon lange nicht mehr gespielt hatte. Es war egal, ob es Hits waren oder nicht. Das Einzigartige war, dass ich seit über 3 Jahren nicht mehr vor Leuten gesungen oder gespielt hatte. Die Essenz des Spielens und Perforierens war rein, so wie es sein sollte... Als ich sang, war alles neu. Ich sang das Lied einfach von Herzen, so wie ich es fühlte. Weniger ist mehr".
Live oder nicht live, dass ist die Frage ...
Neil Young wäre nicht Neil Young, wenn er seine Coastal-Tour auf einem normalen Live-Album dokumentieren würde. 2016 hatte er mit "EARTH" ein Live-Album seiner ersten Tour mit "Promise of the Real" veröffentlicht, auf dem er allerlei Tierstimmen und Naturaufnahmen zur Musik gemischt hatte. Diesmal ist das Besondere an dem Live-Album, dass es nicht als Live-Album zu erkennen ist. Der Erkennungs- und Schlussapplaus nach den Stücken sowie alle Geräusche des Publikums während der Stücke wurden einfach herausgefiltert.
Während bei der ersten Ankündigung des Albums noch die Orte und Daten der Konzerte genannt wurden, von denen die Aufnahmen stammen, entfernte Neil Young später alle Hinweise auf ein Live-Album. Selbst die Infokarten zum Album auf einer Archivseite enthalten keine Aufnahmedaten mehr. Kein Wunder, dass selbst viele professionelle Plattenkritiker verwirrt waren und in ihren Rezensionen von einem Studioalbum sprachen (Rezensionen siehe unten).
It's all one Song
Die zweite Besonderheit: Neil Young lässt die 13 Songs ohne die üblichen Pausen nahtlos ineinander übergehen - "It's all one song" mit 48 Minuten Spielzeit. Der Musiker möchte, dass die Zuhörer die Platte in einem Rutsch durchhören. Seine Begründung: „Das Gefühl der Platte lässt sich nicht in einzelnen Stücken einfangen, sondern nur als Ganzes - sie ist so konzipiert, dass sie auch so gehört werden soll. Diese Musikpräsentation widersetzt sich dem Mischen, der digitalen Organisation und der Trennung“. Damit will der Musiker offenbar bewusst einen Gegenpol zur auf Einzeltracks ausgerichteten Musikkultur der Streaming-Dienste setzen, in der das Album als durchkonzipiertes Ganzes immer mehr an Bedeutung verliert. "Before And After" soll man hören, aber eben nicht Track für Track.
Erstes Album mit Adler
Lour Adler |
Lou Adler ist mit Page Hannah verheiratet, der jüngeren Schwester von Youngs Frau Daryl Hannah. Neil Young hat das Album gemeinsam mit seinem Schwager produziert.
Die Songs auf "Before And After"
1. I'm the Ocean
Erschienen 1995 auf "Mirror Ball".
2. Homefire
Erschienen 2020 in den "Neil Young Archives Volume II: 1972–1976".
Aufgenommen 1974 in der "On The Beach"-Ära und seitdem gelegentlich live gespielt, aber nie auf einem Album veröffentlicht. Erst 45 Jahre später in den Archiven erschienen.
3. Burned
Erschienen 1966 auf "Buffalo Springfield"
4. On the Way Home
Erschienen 1968 auf "Last Time Around".
Der Song ist ein Klassiker der "Buffalo Springfield"- und CSNY-Ära und eine Art König der Archivalben. Zu finden auf: "Last Time Around", "4 Way Street", "Buffalo Springfield Box Set", "Live At Massey Hall 1971", "Sugar Mountain - Live At Canterbury House 1968", "Neil Young Archives Vol. I 1963-1972", "Bluenote Cafe", "Carnegie Hall 1970", "Royce Hall, I'm happy that y'all came down",.
5. If You Got Love
Zuvor unveröffentlicht.
Aus der Zeit, als Neil Young für sein 1982 erschienenes Album "Trans" mit Synthesizer und Vocoder experimentierte. Blieb damals aber unveröffentlicht, war aber regelmäßig auf der Setlist der 1982er Trans-Tour.
6. A Dream That Can Last
Erschienen 1994 auf "Sleeps with Angels".
Der Song erlebte auf der Coastal-Tour sein Live-Premiere
7. Birds
Erschienen 1970 auf "After the Gold Rush".
8. My Heart
Erschienen 1994 auf "Sleeps with Angels".
9. When I Hold You in My Arms
Erschienen 2002 auf "Are You Passionate?".
2001 für "Are You Passionate?" mit Booker T. eingespielt und dann nur auf der Tour von 2001 mit "Crazy Horse" live gespielt. Damals spielte Neil Young zwei Instrumente auf der Bühne , wechselte bei den Solos vom Piano auf seine Gibson "Old Black". Das tut er auch bei der Soloaufnahme.
10. Mother Earth
Erschienen 1991 auf "Ragged Glory".
11. Mr. Soul
Erschienen 1968 auf "Buffalo Springfield Again".
Der Klassiker ist in unterschiedlichen Versionen und auf 12 offiziellen Alben Neil Youngs zu finden: "Buffalo Springfield Again", "Decade", "Trans", "Unplugged", "Year Of The Horse", "Buffalo Springfield Box Set", "Sugar Mountain - Live At Canterbury House 1968", "Neil Young Archives Vol. I 1963-1972", "Songs For Judy", "Noise & Flowers", "High Flyin'", "Before And After".
12. Comes a Time
Erschienen 1978 auf "Comes a Time".
War bereits auf den Alben "Live Rust" und "Noise & Flowers" als Live-Version zu hören
13. Don't Forget Love
Erschienen 2021 auf "Barn".
Der jüngste Song des Albums, den Young vor zwei Jahren in seiner Scheune aufnahm, hatte auf der Coastal-Tour seine Live-Premiere.
Kritiken/Reviews (Stand: 02.01.2024 - wird laufend aktualisiert)
Albert Koch, Musikexpress: "Dass Neil Young Klassikern wie „Mr. Soul“ und „Mother Earth“ in teils zärtlichen Versionen immer wieder neue Aspekte abgewinnen kann, ist die eigentliche Botschaft des Albums. Die 13 Stücke gehen nahtlos ineinander über, die Tracklist folgt keiner Chronologie. Am Anfang von „Comes A Time“ bricht Neil Youngs Stimme leicht weg, sobald sie sich wieder gefangen hat, ist es so, als wäre es immer noch 1978." 4,5 von 5
Ludovic Hunter-Tilney, Financial Times: "'Ich bin nicht mehr derselbe Mann, der ich vor einiger Zeit war', singt Young in "Homefires", einer archivarischen Kuriosität von 1974. Die Zeile ist ergreifend: Er wurde letzten Monat 78 Jahre alt. Aber diese einfach vorgetragenen Lieder sind nicht zerbrechlich oder schwankend. Youngs hohe Stimme ist klar und warm. Die Musik hat einen unaufgeregten Charakter. Die Zeit ist ein wiederkehrendes Thema, nicht im Sinne eines Endes oder einer Reminiszenz, sondern als kontinuierlicher Prozess, der durch die Art und Weise veranschaulicht wird, wie die Lieder zu einem einzigen Musikstrom zusammengefügt werden." 4 von 5
Lee Zimmermann, American Songwriter: "Da diese Darbietungen einen spärlichen Demo-Ansatz verfolgen, ist die Intimität offensichtlich und aufschlussreich, als ob der Zuhörer den Künstler in einem besonders verletzlichen Moment belauscht, oder noch wahrscheinlicher, während er sich einfach dafür entscheidet, einige Songs zu seinem eigenen Vergnügen und seiner Befriedigung durchzugehen. Dieses Gefühl wird durch die Tatsache verstärkt, dass die Tracks ineinander übergehen, als wären sie in einer einzigen schnellen Session aufgenommen worden. Bemerkenswert ist, dass der legendäre Produzent Lou Adler am Ruder ist, was das Gefühl verstärkt, dass es sich um eine Art Heimkehr handelt, einen informellen Austausch zwischen langjährigen Freunden." 3,5 von 5
Fraser Lewry, loudersound.com: "Vielleicht nicht die neue Studioaufnahme, auf die manche gehofft hatten, aber ein faszinierender und fesselnder tiefer Einblick in Youngs Vergangenheit." 3,5 von 5
Phil Mongredien, The Guardian: "Ein verlangsamtes, zurückgenommenes On the Way Home verliert etwas von der freudigen Dynamik des Originals von 1968, gewinnt aber viel an emotionaler Kraft. Das zerbrechlichere und intimer klingende Comes a Time profitiert ebenfalls von seiner Neuerfindung. Der einzige kleine Fehltritt ist Mother Earth, bei dem die verzerrte Gitarre der Originalversion gegen eine Pumporgel ausgetauscht wurde - aber da Youngs Stimme nach wie vor im Mittelpunkt steht, wirkt das eher wie eine kosmetische Veränderung als die fantasievollen Überarbeitungen an anderer Stelle.„Burned“ ist ein klassisches Beispiel für die Zeitlosigkeit von Youngs Werken. Das Lied wurde erstmals 1966 veröffentlicht und hat auch über 50 Jahre später noch immer Bestand. An anderer Stelle des Albums enthüllt Shakey ein bisher unveröffentlichtes Stück, „If You Got Love“, eine lebhafte Hymne, angetrieben von Pumporgel, Klavier, Mundharmonika und Gitarren, eine Präsentation, die Youngs aktuellen Zustand raffinierter Intimität noch weiter unterstreicht." 4 von 5
Hana Gustafson, Relix: "„Burned“ ist ein klassisches Beispiel für die Zeitlosigkeit von Youngs Werken. Das Lied wurde erstmals 1966 veröffentlicht und hat auch über 50 Jahre später noch immer Bestand. An anderer Stelle des Albums enthüllt Shakey ein bisher unveröffentlichtes Stück, „If You Got Love“, eine lebhafte Hymne, angetrieben von Pumporgel, Klavier, Mundharmonika und Gitarren, eine Präsentation, die Youngs aktuellen Zustand raffinierter Intimität noch weiter unterstreicht."
Dave Simpson, The Guardian: "Lieder wie „When I Hold You in My Arms“ strahlen eine schöne Intimität und Offenheit aus, und während seine Stimme etwas von der alten, jugendlichen Kraft verloren hat, hat sie an Zärtlichkeit, Nuancen, Menschlichkeit und Wärme gewonnen." 4 von 5
Jörg Feyer, Rolling Stone: "Rührend, wie noch ein hochbetagter Neil Young glaubt, Kulturtechniken des 20. Jahrhunderts gegen die Moderne verteidigen zu müssen. Nun, da die Technik die Kultur selbst verändert hat, wenn Songs den Sekundentod sterben, so sie nicht mit dem Hook ins Haus fallen. Gegen Shuffle-Beliebigkeit und Maschinen-Playlists setzt er ein Album am Stück im Wortsinn. „Before And After“ lässt 13 Tracks ineinanderfließen, als 48-Minuten-Destillat seiner Solo-Sets im Sommer 2023. Gitarre, Stimme, Harp, Harmonium, Klavier." 3 von 5
Albert Koch, Musikexpress: "Dass Neil Young Klassikern wie „Mr. Soul“ und „Mother Earth“ in teils zärtlichen Versionen immer wieder neue Aspekte abgewinnen kann, ist die eigentliche Botschaft des Albums. Die 13 Stücke gehen nahtlos ineinander über, die Tracklist folgt keiner Chronologie. Am Anfang von „Comes A Time“ bricht Neil Youngs Stimme leicht weg, sobald sie sich wieder gefangen hat, ist es so, als wäre es immer noch 1978." 5 von 6
Patrick Frambach, Twilight Magazine: "Das Album hat sicher auch die Funktion einer Werkschau von Neil Young und seinem Werk. Aber es als ein Best-Off zu beschreiben, wird diesem Werk absolut nicht gerecht. Es ist mit viel Sinn für eine Geschichte zusammengestellt worden. Hinzu kommt die Veröffentlichung eines neuen Songs des Altmeisters. "If You Got Love" ist das fünfte Stück auf dem Album. Auch hier sieht man, dass sich das Album einem Rahmen unterwirft und nicht schnödem Marketing." 12 von 15
David Smyth, The Standard: "Es handelt sich nicht um ein weiteres Live-Album, aber es hat einen spontanen Live-Charakter, als hätte er ein einziges Mikrofon in einem halligen Flur aufgestellt und diese Songs an einem Nachmittag durchgespielt. Er macht nichts Radikales mit ihnen, außer dass er sie ganz zurücknimmt. A Dream That Can Last behält das klapprige Wildwest-Gefühl des Originals von Mitte der Neunziger bei. Comes a Time, vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 1978, war bereits ein süßer, einfacher Country-Folksong. Die gesamte Sammlung ist als kleine Kuriosität wertvoll, aber für gelegentliche Young-Hörer gibt es keinen Mangel an aufregenderen Orten, an denen man sich zuerst umsehen sollte." 3 von 5
Alex Berry , Why Now: "Insgesamt bietet Before and After eine detaillierte und faszinierende Reise in Youngs tiefe Gedanken und Emotionen, aber leider wirkt es manchmal eintönig. Auch wenn er seine weiche und zeitlose Stimme durch den Einsatz von vielschichtigen Instrumenten unterstreicht, ist es schwer, sich für ein Album wie dieses zu begeistern. Before and After ist ein weitgehend harmloses Album, dem es jedoch an Charakter und Geschmack fehlt." 3 von 5
Arun Starkey, Far Out Magazine: "Die Entscheidung, "Before and After" als eine umfassende Montage aus Youngs gesamter Karriere zu gestalten, ist eindeutig von seiner Auseinandersetzung mit dem Monopol, das Streaming-Seiten wie sein Erzfeind Spotify auf die Musikindustrie und die Einkommen der Künstler haben, beeinflusst. Von den Buffalo Springfield-Songs "Burned" und "On the Way Home" bis hin zu "Birds" von After the Gold Rush und dem Young-Klassiker "When I Hold You in My Arms" ist die Auswahl der Musik, die er zusammenstellt und neu bearbeitet, interessant. Durch ihre neue, zurückgenommene Essenz drückt Young sein tiefes Bedauern über die Richtung aus, die die Musik im Laufe seines Lebens eingeschlagen hat." 3 von 5
JR Moores, The Quietus: "Was will uns Young mit Before And After sagen? Als Teil des Gesamtwerks betrachtet, hat es weniger mit der Tatsache zu tun, dass er jetzt, mit 78 Jahren, über die drängende Realität seiner eigenen Sterblichkeit nachdenkt, sondern vielmehr damit, dass er genau das schon immer getan hat."
James Hickey, DIY Magazine: "Die Songs werden nur selten verbessert, wobei die Treue zur Rauheit den Songs das Gefühl von halbfertigen Demos gibt, aber das Songwriting selbst ist natürlich hervorragend. Burned" vom Debütalbum von Buffalo Springfield behält seine Unbeschwertheit, während "Mother Earth" mit seinem satten, bassigen Orgelspiel ein prophetisches Gewicht hat. If You Got Love" ist eine zusätzliche Überraschung, da es bisher unveröffentlicht war, und seine Einfachheit und Aufrichtigkeit beweist, dass Neil Young nach all diesen Jahren immer noch mit demselben Herz aus Gold schreibt, das ihm seinen Namen eingebracht hat." 4 Sterne
Kristen DiLandro, The Aquarian: "Before and After ist eine nicht-lineare, instrumental minimalistische, emotionale Odyssee, die er in verschiedenen Momenten seines Lebens aufgenommen hat."
Lewie Parkinson-Jones, Slant Magazine: "Ohne die Ablenkungen und den Lärm einer vollen Band kann man besser erkennen, wie das Album zusammengeschnitten wurde, mit subtilen musikalischen Übergängen, cleverem Schnitt und Rücksicht auf sich überschneidende lyrische Themen. Young nahm die Hilfe des legendären Produzenten Lou Adler in Anspruch, der bereits an der Entstehung von Carole Kings Tapestry mitwirkte, einem der am perfektesten aufeinander abgestimmten Alben aller Zeiten. Anhand der Setlist von Youngs jüngster Solotournee haben Young und Adler eine Tracklist mit weniger bekannten Perlen aus Youngs Karriere zusammengestellt, die seine lyrische Beschäftigung mit Selbstverwirklichung und dem Vergehen der Zeit hervorhebt." 4 von 5
Scott Bauer, Associated Press: "Es wird wahrscheinlich nicht die letzte offizielle Aufnahme sein, die der produktive Young veröffentlicht, aber es könnte ein passendes letztes musikalisches Statement sein. Dennoch ist "Before and After" weit davon entfernt, ein essentieller Neil Young zu sein. Es ist eher eine Kuriosität seiner späten Karriere. Und es wird wahrscheinlich seine treuesten Fans erfreuen, die es zu schätzen wissen, dass Young einige Raritäten, die sonst tief in seinem riesigen Katalog vergraben bleiben würden, auf wunderbare Weise in ein neues Licht rückt."
Michael Galluci, Ultimate Classic Rock: "Die neue, intimere Umgebung wird Ihre Wahrnehmung der Lieder nicht verändern. Was diese frischen Ansätze jedoch bieten, ist eine andere Sichtweise auf die präsentierten Werke. Ohne die verzerrten Gitarren und das Getöse, die in der Originalversion zu hören waren, verwandelt sich „I'm the Ocean“ in einen akustischen Folksong, der problemlos zu jedem von Youngs Klassikern aus der Mitte der 70er Jahre passt. Ebenso gewinnen zwei Songs aus dem traurigen Album „Sleeps With Angels“ von 1994 – „A Dream That Can Last“ und „My Heart“ – ohne die spärliche, aber bunt zusammengewürfelte Begleitung von Crazy Horse an Eindringlichkeit."
Karl Fluch, Der Standard: "Der gute Neil Young prüft wieder einmal die Gemeinde. Sein 45. Studioalbum ist eine Sammlung von Wiederaufnahmen bereits bekannter Songs. Das könnte eine Wucht sein, aber auf Before and After bewerkstelligt er diese Neusichtungen weitgehend allein. Nach dem ersten Song, einer akustischen Version von I’m the Ocean von seinem Album Mirrorball aus den 1990ern, wird es gleich einmal seicht. Selbst I’m the Ocean ist als skelettiertes Würstel nicht halb so aufregend wie im Original. Ein Fall für Komplettisten, sonst braucht das am Freitag erscheinende Werk eher niemand."
Wolfgang Hauptmann, APA, "Es hat unterschiedliche Gründe, warum Musiker eigenes altes Material neu aufnehmen. Im Fall von Neil Young geht es nicht um Rechterückgewinnung oder Einfallslosigkeit: Das am Freitag erscheinende Album "Before And After" des amerikanisch-kanadischen Musikers wird dadurch zu einer berührenden Retrospektive, ja viel mehr zu einem intimen Porträt. Young hat bekannte und weniger bekannte Stücke solo neu aufbereitet und sinnvoll zu einem durchgehenden Musikstück zusammengefügt."
Liz Thomson, The Arts Desk: "Der Pressetext beschreibt das Album als "einen Klangteppich für die Ewigkeit" und "ein intimes Hörerlebnis". Die erste Aussage ist ein absurder Hype und die zweite ist weitgehend unwahr - es ist größtenteils zu schrill, um intim zu sein (...) Der hohe Tenor, die schwermütige, nasale und leicht weinerliche Stimme - Eigenschaften, die Youngs Gesang von Anfang an auszeichneten - sind immer noch intakt. Ebenso das Vibrato, auch wenn es jetzt manchmal aus dem Takt gerät. Und natürlich sind das Strumming und der Mundharmonika-Stil nach wie vor unverkennbar. Aber wie so vieles in Youngs späterem Schaffen ist auch Before and After ein Album für Komplettisten." 3 von 5
Will Hodgkinson, The Times: "Der Sänger veröffentlicht Alben mit alarmierender Geschwindigkeit. Wahnsinn? Vielleicht, aber absolut fesselnd." 4 von 5
Wieso wird das Album als MP3 download verkauft???Habe es aber als Vinyl bestellt,bin schon gespannt. Blu-ray folgt später, wenn der Preis auf einen normalen Niveau eingependelt ist.
AntwortenLöschenWeiss jemand wann das Vinyl in Deutschland erhältlich ist? Habe meine LP bei Weltbild (wegen 20% Aktion,kaufe sonst bei JPC)bestellt. Dort steht jetzt statt 8.12.23 als Datum 31.12.2049!!!! Was selbst für Neil spät wäre :} !?!
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