Statt auf Elektrotourbus und Elektro-LKW will der 76-Jährige Umweltaktivist daher auf "grünen", nachwachsenden Diesel setzen. Diese neue Kraftstoffgeneration aus nachwachsenden Rohstoffen wird unter Bezeichnungen wie "R99" oder "HVO100" unter anderem vom finnischen Unternehmen Neste hergestellt. Den Skandinaviern, weltweit größter Hersteller von erneuerbarem Diesel, ist es mit neuartigen Raffinerieverfahren und durch Verwendung von tierischen Fetten und pflanzlichen Abfallstoffen sowie Pflanzenölen gelungen, die CO2-Einsparung im Vergleich zum herkömmlichen Biodiesel noch weiter zu erhöhen. Neil Young: "Der Treibstoff reduziert die bei einer Musiktournee entstehenden Emissionen, die zweifellos zur Klimakatastrophe beitragen, um 70 bis 80 Prozent." Diesel-Pkw, Lkw und Busse könnten laut Young alle den neuen Kraftstoff verwenden. Er habe zudem keines der technischen Probleme von Biodiesel, der viele Nachteilen habe. Nachdem er seinen Reisebus zunächst auf Biodiesel umgestellt hatte, habe er jetzt "R99" entdeckt, was ihn "sehr glücklich" machte". [Weiter: Auch Bühnenstrom aus Diesel ...]
Der Artikel endet mit "Es sieht also alles besser aus", was durchaus Hoffnung auf eine Tour im nächsten Jahr macht. Auch wenn Fans dann wohl deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen: "Erneuerbarer Diesel ist zwar teuer, aber wie wir wissen, sind auch die Eintrittskarten für viele Künstler teurer", baut der Musiker schon einmal vor. Mit diesem Geld könnten Künstler aber versuchen, den Planeten zu retten, während man durch die Welt tourt. Der neue R99-Kraftstoff könne sogar Flugzeuge antreiben.
Ob Neil Young seine "Grüner Diesel"-Tour tatsächlich auf die Beinde stellen kann, muss abgewartet werden. Die Stromversorgung von Konzertveranstungen durch Dieselgeneratore ist bei Open-Air schon hinreichend erprobt. Eine breite Verwendung und Verfügbarkeit des neuen Treibstoffs Busse und LKW scheint aber noch längst nicht gegeben. Auch als nachhaltiger Flugzeugkraftstoff spielt R99 derzeit kaum ein Rolle. Kritiker verweisen zudem darauf, dass der grüne Diesel zu Teilen auch aus Palmöl besteht, das selbst in der als nachhaltig zertifizierten Variante zu weiteren Zerstörungen der Regenwäldern in Indonseien und Malaysia führe. Ein Umstand, der kaum Neil Youngs "Save the Earth"-Ansatz vereinbar wäre.
Ich hole ihn persönlich vom Flughafen ab
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