Es dürfte wohl noch eine ganze Weile dauern, bis Neil Young wieder live auf der Bühne steht. Hatte der Musiker die Wiederaufnahme des Tourbetriebs bislang immer von der Sicherheit für das Publikum abhängig gemacht, geht er jetzt noch ein Stück weiter: Auch die Sicherheit von Angehörigen der Konzertgeher müsse gewährleistet sein.
"Da wir wissen, dass sich geimpfte Menschen mit Covid anstecken und es verbreiten können, mache ich mir Sorgen um die Kinder, die sich nach FarmAid anstecken könnten - einfach dadurch, dass sie mit jemandem zusammen sind, vielleicht mit einem Elternteil, der sich in FarmAid mit dem Virus angesteckt hat, ohne es zu wissen", so Neil Young über seine Absage an das Benefizkonzert im September.
Dort sollte eigentlich sein erster Live-Auftritt seit zwei Jahren starten. Die Absagebegründung hat es in sich: Der 75-Jährige schließt damit - anders als andere Künstler und Veranstalter - auch Konzerte vor Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G-Regel) aus. In letzter Konsequenz also bis zum völligen Verschwinden des Virus oder bis ein Weg gefunden wird, nicht nur die Erkrankung, sondern auch die Ansteckung wirksam zu verhindern. Und das kann dauern. [
Weiter: Konzertveranstaltern fehlt Problembewusstsein ...]
Neil Young wäre aber nicht Neil Young, würde er nicht noch eins draufsetzen. In einem
Artikel mit dem Titel "Konzerte und Covid" auf seiner Internetseite fordert er jetzt die ganze Konzertbranche zum Umdenken auf. "Ich weiß von Tourneen, die da draußen unterwegs sind und sich in Motels zurückziehen müssen, weil eine Person unter ihnen positiv getestet wurde. Ich frage mich: Warum sind die da draußen?" Dafür gebe es nur einen Grund: Geld und Geschäft. Die großen Veranstalter könnten diese Shows stoppen, wenn sie das entsprechende Problembewusstsein hätten. Wenn nicht, machten alle so weiter, als wäre alles in Ordnung. Neil Young: "Das ist es aber nicht."
Diese "Giganten der Unterhaltungsbranche", erklärt der Musiker, hätten gerade viele alte Veranstaltungsorte renoviert und dafür viel Geld ausgegeben. Jetzt könnten sie nicht aufhören, Tickets zu verkaufen, um das zu bezahlen. Die Leute würden dann die Werbung für Konzerte sehen und denken, dass es in Ordnung sein muss, sich unter die Leute zu mischen. Neil Young: "Ist es aber nicht. Das sind Super-Spreader-Events."
Der 75-Jährige fordert Live Nation, AEG und die anderen großen Veranstalter auf, dem ein Ende zu setzen: "Sie müssten nur für eine Weile vergessen, Geld zu verdienen." Die Konzerne kontrollierten einen Großteil der Unterhaltungsbranche. Sie hätten daher die Macht, Shows zu stoppen, bei denen sich Tausende versammeln und sich anstecken. "Geld ist die Ursache für die Ausbreitung. Die großen Veranstalter sind für die Super-Spreads verantwortlich." Klingt so, als ob Neil Young nicht so schnell auf die Bühne zurückkehren würde - Kehrtwende natürlich wie immer nicht ausgeschlossen.
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