Neil Young ärgert sich wieder einmal über einen Musikstreaming-Dienst. Diesmal trifft es TIDAL, aus dessen Angebot er vor einigen Wochen sämtliche Alben entfernen ließ. Die Gründe dafür verriet der Musiker jetzt
in einem Beitrag in seiner Internet-Zeitung "Times Contrarian". Unter der Überschrift "TIDAL täuscht Hörer" wirft er dem Unternehmen vor, unerlaubt manipulierte Masterversionen seiner Musik zu verwenden. ohne dies zu kennzeichnen.
"TIDALs MQA-Dateien sind nicht meine Master. Ich mache meine Meister - nicht TIDAL", schäumt Neil Young, der in den letzten Jahren seinen Katalog für die hochauflösende digitale Verwendung aufwändig neu mastern ließ - nicht zuletzt für sein gescheitertes "Pono"-Projekt und dessen Nachfolger "XStream by NYA". "Ich brauche keine Hokuspokus-Dateimanipulation, die behauptet, meine Arbeit zu verbessern", so Youngs Kritik an TIDAL, das die Masterdateien für sein eigenes hochauflösendes MQA-Streaming noch einmal mit eigenen Algorithmen verändert. "Ich habe meine Master so gemacht, wie ich wollte, dass sie klingen." [Weiter: Young: Bin der letzte einer aussterbenden Art ...]
Dabei scheint es ihm offenbar nicht um die Musikqualität als solche zu gehen, schließlich nimmt Young auch das noch wesentlich schlechtere MP3-Streaming auf anderen Plattformen klaglos hin. Ärger löst vielmehr die irreführenden Etikettierung aus. Neil Young: "Wenn TIDAL seine Titel als TIDAL MASTERS bezeichnen würde, hätte ich kein Problem, aber sie tun das nicht. Sie nennen sie Master." Auch finanzielle Aspekte stören den 75-Jährigen offenbar: Neben TIDAL über die Nutzergebühren würde auch TIDALs MQA-Dienstleister Lizenzgebühren für die manipulierten und verschlechterten Masterdateien kassieren. Er habe daher seine Musik von der Plattform entfernt.
Als Alternative empfiehlt der Musiker die Hi-Res-Streaming-Dienste von Amazon Music und QuoBuz, wo "die echte Musik" - genau wie von den Künstlern und Produzenten gemacht - gespielt werde. Neil Young: "Die spielen meine Master. Es ist mir egal, ob ich der letzte einer aussterbenden Art bin. Ich bin stolz darauf, für die Arbeit einzustehen, die ich mit meinen Freunden in den letzten 55 Jahren gemacht habe. Ich brauche oder will die sogenannten Verbesserungen von TIDAL nicht."
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