Gitarrist Nils Lofgren hat jetzt in einem Interview mit Andy Greene vom Rolling Stone erzählt, wie er im Mai 2018 und Februar 2019 als Ersatz für "Poncho" Sampedro bei "Crazy Horse" landete.
"Es war ein Samstag", erinnert sich Lofgren, der im April 2018 mit seiner Frau Amy am Pool seines Hauses in Phoenix, Arizona lag, als das Telefon klingelte. "Ich habe Papier und Bleistift herausgenommen, weil ich mir dachte: Wer ruft an einem Wochenende an? Worum muss ich mich jetzt kümmern? Was muss ich geschäftlich ansprechen?" In der Leitung war dann aber Neil Young, der ihn fragte: "Wir haben diese fünf Crazy Horse-Theatershows in Kalifornien gebucht, um an die Veröffentlichung des Roxy-Albums zu erinnern. Poncho kann es nicht schaffen. Anstatt die Shows abzusagen, fragen wir uns, ob du nicht ohne Probe einspringen und mit uns improvisieren kannst?" [Weiter: Neil Young wollte es spontan und ohne Proben ...]
Ohne Proben im eisigen Polarwirbel
Lofgren, der seit der Trans-Tour 1982 nicht mehr mit Young auf Tour war, wollte nur eine Woche nach den geplanten fünf "Crazy Horse"-Shows in Fresno und Bakersfield selber in England auf Tour gehen. Nach einem Tag Bedenkzeit rief er aber zurück und sagte Neil Young zu. Beim Eröffnungskonzert in Fresno musste Lofgren mit "Big Time" und "Scattered" dann zwei Songs begleiten, die er noch nie mit oder ohne Young gespielt hatte. Mit anderem Material war er dagegen vertrauter: "Ich kannte Songs wie' Don't Cry No Tears' und 'Like a Hurricane' von der Trans-Tour. Und ich bin dankbar, dass er Songs aus After the Gold Rush und Tonight's the Night in das Set aufgenommen hat."
Für die Februar-Shows in Winnipeg, bereitete sich Lofgren mit Ralph Molina und Billy Talbot in dessen Heimstudio in South Dakota vor - bei eisigem Wind und frostigen Temperaturen. "Allein der Weg über das Eis bei der heulendem Wind in South Dakota zum Studio war jeden Tag ein großes Abenteuer", erzählte Lofgren dem Rolling Stone. "Jedes Mal sagte ich: Wir haben es geschafft! Niemand ist gefallen und hat sich etwas gebrochen!" Die zehnstündige Fahrt im Tourbus nach Winnipeg war dann das nächste Abenteuer. Bei 15 Grad unter Null ging es direkt ins Zentrums des eisigen Polarwirbels, der über Nordamerika lag.
Zukunft von "Crazy Horse" unklar
In Winnipeg wollte Neil Young dann wieder spontane Shows ohne jegliche Proben. "Ich bin mit meiner alten Familie und meinen Freunden hier und will nicht einmal eine Setlist schreiben", erinnert sich Lofgren an Youngs Ansage. "Ihr habt in South Dakota hart geprobt. Aber denkt einfach nicht nach. Gehen wir raus und erleben ein Abenteuer."
Ob es mit "Crazy Horse" weitergeht, weiß auch Nils Lofgren nicht. In diesem Jahr ist Neil Young zunächst solo und dann mit "Promise of the Real" unterwegs. Sollte Young aber beschließen, Lofgren wieder anzurufen, werde er dabei sein: "Es war eine schöne Gelegenheit, mit lieben Freunden zu spielen, die noch am Leben sind. Ich hoffe, es gibt noch mehr, aber ich nehme jetzt einen Gig nach dem anderen."
Link: "Nils Lofgren erklärt, wie er nach fast fünf Jahrzehnten zu Crazy Horse zurückkehrte" in der US-Online-Ausgabe des Rolling Stone (auf Englisch)
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