Neil Youngs Gitarrensound ist unverwechselbar. Die Komponenten, die dafür verantwortlich sind, stehen seit Jahrzehnten nahezu unverändert auf der Bühne. Dabei sah sein Equipment in den Anfangstagen ganz anders aus. Und auch der Gitarrenton hatte damals noch längst noch nicht diese enorme Durchschlagskraft, für die Neil Young heute berühmt ist.
Allzu lange war dieses Altec Lansing-Setup aber wohl nicht in Gebrauch. Auf Fotos des Shows mit "Crazy Horse" im Fillmore East von Marz 1970 ist anstelle der Altec-Box bereits jener Baldwin Exterminator Transistoramp zu sehen, der noch bis heute in Neil Youngs Setup vertreten ist.
Ob der Wechsel aus klanglichen Gründen erfolgte oder Neil Young damals seine "Sponsored by Nobody"-Attitüde entwickelte, ist nicht bekannt. Die Altec-Mixerkonsole dagegen war laut Neil Young noch bis zur Rust Never Sleeps-Tour 1978 im Bühneneinsatz. Sie wurde im Dezember 2017 zusammen mit anderen Teilen von Youngs Equipment versteigert
Auch mit seiner Weigerung, Werbung zu machen, war es seinerzeit nicht lange her. Schon mit seiner Band "Buffalo Springfield" warb er für Verstärker der Marken "Acoustic" und "Sunn". 1969, in den frühen Tagen mit "Crazy Horse", machte Neil Young Reklame für Equipment des US-Herstellers "Altec Lansing". Der hatte gleichzeitig auch "Crosby, Stills & Nash" unter Vertrag. In einer 1970 erschienenen Zeitungsanzeige (Foto unten rechts) wird der Aktivlautsprecher Modell 1205A und eine Mixerkonsole als Ausrüstung von Neil Young, CSN&Y, sowie des Country-Musikers Merle Haggard und von Jazz-Trompeter Don Ellis vorgestellt. Altec Lansing sprach damit gleich mehrere Musikgenres an. Neil Young & Crazy Horse sind in der Anzeige sogar mi Foto abgebildet, das man bei Altec Lansing als Poster anfordern konnte. [Weiter: Bühnentechnik für Kinosäle ...]
Anzeige von 1970 |
Ein anderes Foto (unten links) zeigt die beworbene Ausrüstung auf der Bühne: Die 1208A Lautsprecherbox mit eingebautem Transistorverstärker, deren Technik der kalifornische Hersteller ursprünglich für den Einsatz in Kinosälen entwickelt hatte, verstärkt dabei den Ton von zwei Fender Bandmaster und einem Fender Tweed Amp. Dabei handelt es sich aufgrund der Größe offensichtlich aber noch nicht um den bis heute verwendeten Tweed Deluxe. Die Altec-Box kann also als Vorgänger der ebenfalls Transistor betriebenen Baldwin Exterminator oder Magnatone Monster angesehen werden, die später die Funktion des Hochverstärkens von Neil Youngs Fender Röhrenamps übernahmen.
Oben auf der Lautsprecherbox stand die Mixerkonsole aus Altec Lansings 1200er Serie, an die vier Lautsprecherboxen angeschlossen werden konnten. Drei dieser Boxen zeigt der Ausschnitt. Der Mixer hatte ebenfalls einen eingebauten Transistorverstärker und einen Reverb-Effekt, für den Neil Young spater - und bis heute - einen separaten Fender Springreverb verwendet. Auch zwei Gesangsmikrofone von Altec Lansings Typ 650A sind auf dem Foto zu sehen. Die kalifornische Firma hatte für "Crazy Horse" offenbar eine Art Rund-um-sorglos-Paket geschnürt.
Neil Young & Crazy Horse 1969/1970 |
Rusted Moon stellt im Video oben Neil Youngs Altec Lansing-Equipment aus den frühen Tagen von "Crazy Horse" als animierte 3D-Modelle im Detail vor. Es wird auf dem bereits angekündigten Archivalbum "Crazy Horse Early Daze" auch zu hören sein.
Altec Lansing Speaker Cabinet 1205a und Mixerkonsole 1206 als 3D-Modelle
Neil Youngs Gibson Les Paul "Old Black" wie sie 1968-1970 aussah
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