Anfang der 1980er Jahren erkundete auch Neil Young die Welt der elektronischen Klangerzeugung. Synthesizer, Drumcomputer und anderes elektronisches Equipment hatten bereits in den 1970er Jahren durch Pioniere wie die deutschen Bands "Kraftwerk", "Can" oder die amerikanische Multimedia-Künstlerin Laurie Anderson Eingang in die Musik gefunden und war spätestens mit der Disco-Welle im musikalischen Mainstream angekommen.
Neil Young begann zunächst mit einem Gerät namens Synclavier zu experimentieren, das sein Produzent David Briggs entdeckt hatte. Es war 1977 von einem Team um einen Universitätsprofessor aus Vermont entwickelten worden und konnte synthetisch erzeugte oder gesampelte Klänge abspielen oder zu Sequenzen zusammensetzen. Das Synclavier kam erstmals 1981 auf Youngs Album "Re-Act-Tor" bei zwei Songs zum Einsatz.
Wenig später legte sich Neil Young noch einem Vocoder der deutschen Firma Sennheiser zu. Der Sennheiser VSM 201 konnte Stimmen verfremden oder wie beliebige Instrumente klingen lassen. Mit dem Vocoder, dessen Soundeffekte teilweise mit dem Synclavier gesampelt und abgespielt wurden, nahm Young 1982 das Album "Trans" auf. Dabei arbeite er musikalisch seine Versuche auf, mit Hilfe von elektronischem Equipment mit seinem Sohn Ben zu kommunizieren. Der war mit zerebraler Lähmung und nicht sprachfähig zur Welt kam.
Auf dem Album "Landing on Water" aus dem Jahr 1986 kamen die elektronischen Klangerzeuger dann zum letzten Mal zum Einsatz, ehe Neil Young wieder vollständig auf analoge Technik und handgemachte Musik setzte. Rusted Moon präsentiert Synclavier und Vocoder in einem 3D-animierten Video (oben links) und erklärt die Hintergründe der beiden ungewöhnlichen Instrumente. [Weiter: Alles über Neil Youngs Synclavier und Vocoder ...]