Januar 24, 2018

Video: Neil Youngs rotes Pedalboard und seine Vorgänger

Das rote Pedalboard auf dem Bühnenboden gehört neben der Gibson "Old Black", dem "Peace & Dove"-Gitarrengurt und dem Fender Deluxe-Amp zu den Trademarks Neil Youngs. Mit dem rotlackierten Holzkasten schal­tet er seine Effektgeräte ein und aus. Das Board dient aber vor allem der Steuerung des Whizzers, jenem Wunder­gerät, mit dem Neil Young die Ein­stellungen seines Verstärkers aus der Ferne regeln kann.

Das seit 1978 verwendete rote Pedal­board mit seinen NASA-erprobten Schal­tern, ist bereits das dritte Board im Bühneneinsatz. Angefangen hatte alles 1975 mit einem aus Redwood-Holz gefertigten Board, mit dem die erste Version des Whizzers gesteuert wurde. Dieses Board wurde kürzlich in Los Angeles versteigert und rückte damit erst in den Fokus der Öffentlichkeit. Fotos vom Bühneneinsatz sind nicht bekannt.

Laut Neil Youngs Erklärungen im Auktionskatalog war das Teil bei den Tourneen 1975 und 1976 im Einsatz. Fotos und Videos von der Crazy Horse-Tour 1976 zeigen immerhin den damit gesteuerten ersten  Whizzer. Den hatte Gitarrentechniker Sal Trentino so konstruiert, dass über eine Welle der Volume-Regler  von Neil Youngs Fender Deluxe-Verstärker ferngesteuert werden konnte. Auch bei der kurzen Club-Tour mit "The Ducks" im Sommer 1977 in Santa Cruz kam Whizzer Nummer 1, wie Fotos belegen, bereits zum Einsatz. Das ist deutlich früher als bei der Rust Never Sleeps-Tour, wie sonst häufig zu lesen. [Weiter: Vom roten zum schwarzen Board ...]

Neil Youngs Whizzer schon vor 1978


Neil Young & Whizzer 1977
Whizzer 1 bei den "Ducks", 1977
Bei der Rust Never Sleeps-Tour 1978 stand aber das berühmte rote Pedalboard erstmals auf der Bühne. Allerdings erst im weiteren Verlauf der Tour. Bei den ersten Shows kam zunächst noch ein rechteckiger  Metallkasten zum Einsatz. Der hatte, wie schon das erste Board aus Redwood-Holz, vier Schalter, wurde aber schon bald durch das legendäre rote Board ersetzt, das Neil Young bis heute benutzt.

Zu den vier Schaltern für die Steuerung des Whizzers - zu dieser Zeit immer noch Sal Trentinos erste Version - kamen weitere Schalter hinzu, mit denen verschiedene Gitarreneffekte zugeschaltet werden konnten. Die meisten dieser Effektgeräte sind auch gleich in das große rote Holzgehäuse eingebaut.

Erst 1990 gab es dann wieder Veränderungen: Für die Aufnahmesessions zum Album "Ragged Glory" mit Crazy Horse ließ Neil Young ein Fußpedal in die Mitte des Boards ein bauen, vermutlich ein Volume-Pedal. Das so veränderte Board ist auf dem Cover-Foto des Albums gut zu erkennen. Auf der nachfolgenden Smell The Horse-Tour 1991 ist das Pedal dann aber schon wieder verschwunden. Man kann deutlich erkennen, dass die Öffnung für das Pedal nachträglich mit einem Stück Holz neu verschlossen wurde.

Schwarzes Board fand keine Gnade


Neil Youngs Pedalboards
3 Pedalboards & Whizzer
Seit der Tour 1991 ist auch Whizzer Nummer 2 im Einsatz. Der von Rick Davis gebaute Nachfolger des Ur-Whizzers kann alle drei Regler des Fender-Verstärkers drehen und ist viel aufwändiger konstruiert als Sal Trentinos alte Blechkiste. Die Kombination aus dem rotem Pedalboard und Whizzer 2 ist seit 1991 bis heute das zentrale Element in Neil Youngs Setup.

Eine von Rick Davis gebaute schwarze Version des Pedalboards, bei dem die beiden Anschlussbuchsen nebeneinander auf der Längsseite eingebaut wurden, fand offenbar keine Gnade bei Gewohnheitstier Neil Young. Obwohl auch das neue schwarze Board den vom roten Board bekannten Harley Davidson-Aufkleber trägt. Fotos belegen nur einen Einsatz bei Proben zur Crazy Horse-Tour im Jahr 2012. Bei den Shows selbst kam dann wieder das gewohnte rote Board zum Einsatz. Und daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern.

Alle Pedalboards und ihr Einsatz als animierte 3D-Modelle oben im Video. 

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