September 03, 2017

Video: Neil Youngs Hitchhiker-Gitarre Gibson J-45

Eigentlich sind alle Gitarren bestens bekannt, die Neil Young je auf der Bühne oder im Studio spielte. Da erstaunen neue Enthüllungen umso mehr. Genau so eine machte jetzt Neil Young, als er im Radio­sender KOTO-FM höchst­­per­sönlich verriet, dass er 1976 bei der Auf­nahme­session zum jetzt ver­öf­fent­lichten Album "Hitchhiker" eine Gibson J-45 Akustik­­gitarre ver­wendete.

Diese Gitarre hatte der Musiker bislang nie öffentlich gespielt. Nur einmal tauchte die Gibson J-45 kurz bei einem Konzert auf, das Young 1971 für die britische BBC in London gab. Bei dem für das Fernsehen aufgezeichneten Konzert kam diese Gitarre aber nicht zum Einsatz. Weitere Fotos oder Videos, die ihn mit einer J-45 zeigen, sind nicht bekannt. Ebenso unklar sind die genauen Daten von Youngs J-45. Er selber sprach in seiner bei KOTO-FM verlesenen "Hitchhiker"-Entstehungsgeschichte von einer "alten Gibson J-45". Wegen der bekannten Vorliebe des Musikers für Vintage-Instrumente kann also von einem Baujahr aus den 1940er oder 50er Jahre ausgegangen werden. [Weiter: Alles über Neil Youngs J-45 ...]

Gibsons Gitarre mit der Modellnummer J-45 ist die meistverkaufte Akustikgitarre des US-Herstellers, der sie werksintern "Arbeitstier" taufte. Die J-45 gilt als grundsolides Instrument, das ganz bewusst auf überflüssigen Zierrat wie aufwändiges Binding oder Einlagen verzichtet. Als Hölzer kommen massive Fichte für die Decke und Mahagoni für Hals und Korpus zum Einsatz. Sie entspricht damit im Hinblick auf die Holzauswahl und wegen der einfachen Ausstattung dem direkten Konkurrenten Martin D-18. Allerdings bot Gibson seine J-45 fast ausschließlich in einer Sunburst-Lackierung an, was die Produktionskosten weiter senkte, weil dadurch auch optisch weniger gutes Holz für die Decken verwendet werden konnte. Modelle mit klar lackierter Decke und aufwändigerer Ausstattung kamen später als J-50 in den Handel.

Neil Young Gibson J-45
Neil Young mit J-45 in London 1971
Die Gibson J-45 erschien 1942 auf den Markt. Sie ist bis heute im Angebot und bei vielen Singer-Songwritern ein beliebtes Instrument. Auch Woody Guthrie und Bob Dylan hatten eine J-45 im Einsatz. Im Gegensatz zu Martin und anderen Herstellern hielt Gibson bei seinen Akustikgitarren der Dreadnought-Größe überwiegend an der Korpusform mit runden Schultern fest. An dieser "Round Shoulder ist die Gitarre auch gut zwischen all den Martin-Gitarren mit eckigen Schultern (Square Shoulder) zu erkennen, die Neil Young sonst auf der Bühne stehen hat. 

Im Gegensatz zur offenbar nur einmal gespielten J-45 griff Neil Young häufiger zu einer anderen Gibson-Akustikgitarre: Seit etwa 1974 spielt er  gelegentlich eine Gibson J-200. Diese teure Gitarre im Jumbo-Format mit aufwändiger Westernoptik steht bis heute bei akustischen Solokonzerten neben seinen Martin 6-Strings und Taylor-12-Strings auf der Bühne. Aber vielleicht kramt er die alte Gibson J-45 ja wieder einmal hervor, falls er demnächst Songs des "Hitchhiker"-Albums zu Promotionzwecken wieder live spielen sollte. Sein FarmAid-Auftritt am 16. September wäre die erste Gelegenheit.

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