In diesen Tagen vor 20 Jahren erschien Jim Jarmuschs Konzertfilm "Year of the Horse". Seine Uraufführung feierte der Streifen am 9. Mai 1997 beim San Francisco International Film Festival. In Deutschland mussten Fans allerdings vier Jahre länger auf seine Veröffentlichung warten.
Der 107 Minuten lange Film dokumentiert die 1996er Tour von Neil Young & Crazy Horse mit insgesamt neun Songs in voller Länge. Dazwischen streut Jarmusch Interview-Schnippsel ein, die im Tourbus und hinter der Bühne entstanden. In ihnen kommen Neil Young selbst, die Bandmitglieder, Youngs Vater und Manager Elliot Roberts zu Wort. Geplaudert wird ungeschminkt über die Geschichte der Band und die Ups & Downs ihrer Zusammenarbeit. Beim furiosen "Like A Hurricane" kommt zusätzlich Archivmaterial mit Live-Aufnahmen des Songs jeweils zehn und 20 Jahre vorher zum Einsatz. [Weiter: Film sollte erst "Horseshit" heißen ...]
Planlose Dreharbeiten nach Neil Young-Art
Filmplakat |
In einem Interview mit dem Austin Chronicle erzählte Jim Jarmusch 1997, wie es zu dem Film kam: Nachdem Neil Young 1995 den Soundtrack zu Jarmuschs Film "Dead Man" beisteuerte, drehte Jarmusch 1996 das offizielle Video zu "Big Time", einem Song des Albums "Broken Arrow". Neil Young sei von der Ästhetik dieses Videos so begeistert gewesen, dass er Jarmusch bat, noch mehr in dieser Art für ihn zu drehen.
Der Regisseur fand sich dann auf der 1996er Tour mit "Crazy Horse" wieder. "Wir hatten keinen Plan, wir wussten nicht mal, ob es am Ende ein weiteres Video zu einem anderen Song, ein 30-Minuten-Film als Beilage zum Album oder ein Dokumentarfilm wird." Man habe eben in typischer Neil-Young-Manier gearbeitet: Einfach anfangen und dann sehen, was passiert.
Film sollte erst "Horseshit" heißen
Jim Jarmusch, Neil Young im Tourbus |
Die Filmaufnahmen entstanden laut Jarmusch in ein oder zwei Wochen bei Konzerten in Europa und bei einer Show in Seattle. Der Arbeitstitel des Films war übrigens "Horseshit" (Pferdescheiße) bevor sich Jarmusch am Ende für "Year of the Horse" entschied - eine Prophezeiung von David Briggs, dem kurz zuvor verstorbenen langjährigen Produzenten Neil Youngs.
"Year of the Horse" gehört zu den Filmen, die Neil Young im letzten Jahr bei einigen Retrospektiven in ausgewählten Kinos zeigen ließ - zusammen mit seinen eigenen Konzertfilmen "Rust Never Sleeps" und "Muddy Track", die beide in restaurierten Fassungen mit aufgepepptem Bild und neuer Tonspur vorgeführt wurden. Die neue Fassung von "Rust Never Sleeps" erschien im letzten Jahr auch auf DVD und Blu-Ray. Für das bislang unveröffentlichte "Muddy Track" hatte Manager Elliot Roberts ein DVD-Release für 2017 angekündigt. Von einer Wiederauflage von "Year of the Horse" ist bislang allerdings nichts bekannt - zumal der Film in diversen Edition als DVD mit Dolby Digital 5.1 Sound noch überall erhältlich ist.
"Year of the Horse" gehört zu den Filmen, die Neil Young im letzten Jahr bei einigen Retrospektiven in ausgewählten Kinos zeigen ließ - zusammen mit seinen eigenen Konzertfilmen "Rust Never Sleeps" und "Muddy Track", die beide in restaurierten Fassungen mit aufgepepptem Bild und neuer Tonspur vorgeführt wurden. Die neue Fassung von "Rust Never Sleeps" erschien im letzten Jahr auch auf DVD und Blu-Ray. Für das bislang unveröffentlichte "Muddy Track" hatte Manager Elliot Roberts ein DVD-Release für 2017 angekündigt. Von einer Wiederauflage von "Year of the Horse" ist bislang allerdings nichts bekannt - zumal der Film in diversen Edition als DVD mit Dolby Digital 5.1 Sound noch überall erhältlich ist.
Tracklist "Neil Young & Crazy Horse - Year of the Horse" (Film)
- F*!#in' up
- Slip Away
- Barstool Blues
- Stupid Girl
- Big Time
- Tonight's The Night
- Sedan Delivery
- Like a Hurricane
- Music Arcade
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