Der amerikanische Musikjournalist, Autor und Regisseur Cameron Crowe verriet in einem Gespräch mit Mike Ragogna in der "Huffington Post" einige interesante Anekdoten über Neil Young. Crowe hat für den Rolling Stone einige legeändere Interviwes mit Young geführt und mit "Almost Famous" einen Oskar-prämierten Spielfilm über die Tourneeerlebnisse mit einer Rockband in den frühen 1970er Jahren gedreht. Am 29. Februar wird der im Anschluss der Übertragung von zwei Neil Young-Filmem in 200 US-Kinos eine ebenfalls live übertragene Interviewsession mit Neil Young und der Darstellern aus "Human highway" führen.
In dem sehr lesenswerten Gespräch in der "Huffungton Post" geht Cameron Crowe auch auf seinen Film "Almost Famous" ein und enthüllt, dass auch Neil Young für eine Filmrolle vorgesehen war. Er sollte den Vater des Gitaristen der fiktiven, aber nach dem Vorbild von der "Allman Brothers" gestalteten Rockband spielen. In der im Drehbuch vorgesehenen Szene besucht der wiederverheiratete Vater seinen Sohn nach einem Konzert hinter der Bühne zusammen mit seiner neuen Frau, die sich sofort in den Sohn verknallt. Crowe: "Es war so eine große, schmerzhafte Szene zwischen Vater, Sohn und neuer Frau und es sollte Neil Young als Vater sein." Es habe sogar schon die Filmgardarobe für Youngs Rolle bereit gelegen, als der eigensinnige Musiker dann kurz vor Drehbeginn aus unbekannten Gründen doch abgesagte. [Weiter: wie in Neil Youngs echtem Leben ...]
Die von Cameron Crowe für “Almost Famous" geplante Szene erinnert stark an eine reale Episode aus Neil Young Karriere: Als er 1969 als inzwischen gefeierter Musiker in seine Geburtsstadt Toronto zurückkehrte und eine Reihe von Solokonzerten im legendären "Riverboat" gab, besuchte auch sein Vater erstmals ein professionelles Konzert seines Sohnes. Danach gab es ein Treffen im Backstagebereich (Foto oben). Auch Neil Youngs Vater hatte, wie der Charakter in Crowes Film, nach der Trennung von Neils Mutter wieder geheiratet. Allerdings kannte Neil Scott Youngs zweite Ehefrau Astrid schon länger und sie war auch nicht bei der Begegnung im "Riverboat" dabei, die Scott Young in seinem Buch "Neil and Me" ausführlich beschreibt.
Trotzdem wird Neil Young unwohl dabei gewesen sein, eine derart ausgeschmückte Szene aus seinem eigenen Leben spielen zu wollen - zumal in der Rolle seines eigenen Vaters. Der war zur Drehzeit des Films schon über 80 Jahre alt und von einer beginnenden Alzheimererkrankung betroffen. Scott Young verstarb vier Jahre später.
Cameron Crowe fand dann für seinen Film eine andere Hommage an Neil Young: Er stellte bei einer Konzertszene das berühmte Coverfoto von Neil Youngs 1973er Live-Album "Time Fades Away" nach, dass einen Konzertbesucher mit hochgerecktem Arm und zum Peace-Zeichen geformten Fingern zeigt.
Link: Gespräch mit Cameron Crowe über Neil Young in der "Huffington Post" (in Englisch)
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