US-Präsident Obama hat Neil Young ein vorzeitiges Geschenk zu dessen 70. Geburtstag gemacht: Er stoppte die umstrittene, 1.900 Kilometer lange Öl-Pipeline Keystone XL von Kanada in die USA. Nachdem der Pipeline-Betreiber Trans-Canada am Montag beim Weißen Haus zunächst nur eine Pause für das Genehmigungsverfahren beantragt hatte, verkündete der für Genehmigung des grenzüberschreitenden Projekts zuständige US-Präsident heute das endgültige Aus.
Die Pipeline, so Obama am Freitag in Washington, führe weder zu den versprochenen Arbeitsplätzen, noch zu sinkenden Ölpreisen. Zudem würden sich die USA künftig stärker auf erneuerbare Energie fokussieren.
Neil Young hatte sich der Protestbewegung gegen Keystone XL angeschlossen und unter anderem auf Protestmärschen, Anti-Pipeline-Konzerten und mit Songs massiv gegen das Projekt protestiert. Er befürchtet direkte Umweltschäden durch Bruch und Undichtigkeiten, das Zerschneiden von Farmland und die Ausweitung des landschaftszerstörenden Ölsandtagebaus in Kanada. Mithilfe der Pipeline sollte das in Kanada gewonnene sogenannte unkonventionelle Öl nach Süden in die USA transportiert werden.
Neil Young und andere Kritiker werfen der kanadischen Ölindustrie vor, die Naturlandschaft durch den Tagebau in eine regelrechte Kraterlandschaft zu verwandeln und damit die Lebensgrundlage der kanadischen Ureinwohner zu zerstören. Außerdem erfolge der Ölsandtagebau, auf deren angestammten Land und unter Bruch alter Verträge mit den kanadischen First Nations. Angang 2014 sammelte der Musiker dann mit vier "Honour The Treaties"-Benefizkonzerten Geld für einen Rechtshilfefonds, mit dessen Hilfe gerichtliche Schritte gegen die Ölindustrie finanziert werden sollen. [Weiter: Neil Young vs. Keystone XL ...]
Im April letzten Jahres klapperte Neil Young auf einer Reise mit seinem Hybrid-Fahrzeug LincVolt quer durch die USA dann Ölleckagen an bereits bestehenden Pipelines und andere Orte mit Umweltsünden im Zusammenhang mit der nordamerikanischen Energiepolitik ab. An der amerikanischen Ostküste angekommen, nahm er an einer Protestkundgebung in Washington teil und sprach vor dem Capitol.
Nachdem sich der gebürtige Kanadier Young mit der kanadischen Regierung wegen deren einseitig auf fossile Energie ausgerichteten Umweltpolitik angelegt hatte, spielte er zusammen mit Willie Nelson und dessen Söhnen Micah und Lukas in Nebraska auf einem Benefizkonzert. Sie unterstützten damit Farmerfamilien, die sich gegen den Bau der Keystone XL-Pipeline auf ihren Feldern wehren. Auch auf seinen letzten beiden Alben thematisierte der Musiker die Pipeline, unter anderem in den Songs "Who's Gonna Stand Up" vom Album "Storytone" und in "People Want to Hear About Love" auf "The Monsanto Years".
Neil Youngs Lebensgefährtin Daryl Hannah zählt ebenfalls zu den entschiedenen Pipeline-Kritikern. Die Schauspielerin und Umweltaktivistin war schon seit Start des Projekts 2008 bei Protestaktionen dabei. 2012 wurde Hannah in Washington bei einer Sitzblockade gegen Keystne XL sogar verhaftet.
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