Das britische Musikmagazin UNCUT hat Neil Young zur Titelgeschichte seiner aktuellen Januar-Ausgabe gemacht. Unter der Überschrift "A Fork In The Road" lässt UNCUT-Autor Michael Bonner Neil Youngs ereignisüberladendes Jahr 2014 Revue passieren.
Dazu hat er unter anderem mit Gitarrist "Poncho" Sampedro, dem kürzlich verstorbenen Bassisten Rick Rosas und Produzent Niko Bolas gesprochen, die neben bekannten Fakten auch interessante neue Details über die beiden in 2014 veröffentlichten Alben, die Sommertournee 2014 und Neil Youngs Zukunft enthüllen. Auch der unvermeidliche Graham Nash mit seinem unerschütterlichen CSN&Y-Wiedervereinigungsglauben kommt zu Wort.
Hier die wichtigsten Passagen des 8-seitigen Artikels im Überblick: [Weiter ...]
Über das Album "A Letter Home"
- Laut Jack Whites Aufnahmeingenieur Joshua V Smith haben Neil Young und Jack White bei den Aufnahmen in Nashville vom 16 bis 18. September 2013 fast 20 Songs aufgenommen (Anm.: Auf das Album schafften es 11 Songs und das gesprochene Intro).
- Das Album sollte ursprünglich bereits einen Monat nach den Aufnahmen erscheinen, kam dann aber erst zum Record Store Day im April 2014 heraus.
- Neil Young und Jack White wollten das Album sogar heimlich herausbringen. Dazu sollte das Album in Plattenläden verstreut über das ganze Land gebracht werden - teilweise sogar in der Abteilung für gebrauchte Platten. Die Leute sollten es dann zufällig entdecken und sagen: "Was ist das? Noch nie davon gehört."
Nash glaubt weiter an CSNY |
Über die Crazy-Horse-Sommertour
- Laut Sampedro haben Neil Young & Crazy Horse bei den Proben zur Tour am 10. bis 13. Juni 2014 in Oakland auch eine elektrische Rohfassung von "Tumbleweed" geprobt und auf Youngs iPhone aufgenommen. Der Songtitel und endgültiger Text standen damals noch nicht fest. Später hätten Neil Young und Drummer Ralph Molina auch über mögliche Schlagzeug-Overdubs gesprochen, um die Aufnahme für das Album zu verwenden.
- Nach Billy Talbots Schlaganfall bei der Rückfahrt von den Proben am 13. Juni habe Neil Young am 18. Juni Rick Rosas während dessen Urlaub in Santa Barbara angerufen, der dann als Ersatz zusagte.
- Rick Rosas erzählte UNCUT, Neil Young habe ihm Songs geschickt, die er lernen sollte - darunter "Ramada Inn" und andere, die dann aber doch nicht gespielt wurden. Er habe nur 10 Tage Zeit zum Üben gehabt.
- "Poncho" Sampedro und Ralph Molina haben Billy Talbot auf der Tour vermisst. Die Band habe nicht den gleichen Beat und Groove gehabt, so Sampedro. Rick Rosas spiele einfach zu gut, daran sei "Crazy Horse" nicht gewöhnt.
- Die europäischen Medien, in denen über die Kriege und Krisen in der Welt viel ausführlicher als in den USA berichtet wird, haben laut Sampedro das Programm der Tour dann politischer gemacht.
Über das Album "Storytone"
- Etwa ein Jahr vor dem Erscheinen des Albums habe Niko Bolas mit Neil Young über dessen Zukunftspläne gesprochen. Laut Bolas wollte Young einmal inmitten eines Orchesters singen.
- Bolas und Young bereiteten das Album dann schon Monate vor dem Erscheinen im November vor. Am 26. und 27. Juni 2014 habe Bolas zusammen mit Al Schmitt die Soloversionen der Songs in den Capitol Studios aufgenommen. Dafür habe er viele alte Instrumente, die Neil Young noch nie gespielt hat, zusammengetragen - darunter auch ein altes Storytone-Piano.
- Während Neil Young mit "Crazy Horse" auf Tour in Europa war, habe Bolas die Songs an Chris Walden und Michael Bearden zum Arrangieren gegeben. Neil Young habe ihn angewiesen, jeder der beiden solle sich die Songs aussuchen, die ihm am besten gefallen. Während der Tour hatten dann Bolas, Young und die beiden Arrangeure das Konzept per Videokonferenz besprochen.
- Nach der Rückkehr aus Europa, so Bolas weiter, hätten Walden und Bearden Neil Young ihre Ideen am Piano vorgespielt.
Ausriss aus dem UNCUT-Artikel |
Über Neil Youngs Zukunft
- Niko Bolas glaubt, dass Neil Young viele Dinge jetzt abgeschlossen habe. In der kommenden Dekade werde er mit anderen Dingen, die ihm am Herzen liegen, Erfolg haben. "Wenn jemand die Fähigkeit hat, seine Ruhm zu nutzen, um Veränderungen zu bewirken, dann ist er der Typ mit dem Mut, das zu tun."
- Rick Rosas: "Er tut Dinge, die ich ihn nie zuvor habe tun sehen, wie Bücher signieren oder viele Pressetermine. Die Dinge ändern sich also. Offensichtlich fühlt er, dass es Zeit ist, seine Umweltgedanken auszudrücken und die Leute zu sensibilisieren. Das ist gut. Aber bei Neil gibt es immer Weggabelungen. Alles kann passieren. Das traue ich ihm zu."
- Poncho Sampedro: "Ich fühle mich gerade, als könne ich vor meinem Haus ein Schild aufstellen mit der Aufschrift "Mission erfüllt". Aber ich weiß, Neil denkt nicht so. Neil kann noch weitermachen, bis er 100 und irgendwas ist."
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