Oktober 17, 2014

Neil Young dskutiert mit Al Gore und stellt Pono vor

Neil Young und der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore haben auf der "Dreamforce Conference" in San Francisco über Umweltpolitik diskutiert. Die beiden waren am Donnerstag Redner während einer Session am letzten Tag der Konferenz, die von der Softwarefirma Salesforce veranstaltet wird. Salesforce-Chef und Pono-Investor Marc Benioff hatte nach dem Vortrag von Al Gore über die globale Umweltpolitik zwei Stühle auf die Bühne stellen lassen und Neil Young zu Al Gore hinauf gerufen. Der Musiker sollte laut Programm eigentlich sein Pono-System präsentieren. 

Die Stühle blieben weitgehend ungenutzt. Neil Young bat Al Gore, die Diskussion über Fragen der Umwelt- und Energiepolitik lieber im Stehen abzuhalten. Er sei es gewohnt, beim Sprechen umherzulaufen. In der Folge entspann sich ein Gespräch, das wirkte, als ob sich zwei Bekannte auf der Straße begegnen und über den Lauf der Welt philosophieren. Gore gratulierte dem Musiker zu dessen Engagement in Umweltfragen. Vor allem das LincVolt-Projekt habe ihn begeistert. Ein Freund habe zu ihm gesagt, als sie sich einmal LincVolt ansahen, es sei das großartigste Fahrzeug der Welt. [Weiter mit Pono ...]

Neil Young wiederum erklärte dem Politiker, wie er versuche, das Thema Umwelt über die Musik und seine Konzerte zu transportieren. Er wolle den Leuten, die kommen, um Musik zu hören und Spaß zu haben, auch immer eine Botschaft mitgeben. Neil Young kritisierte, dass die großen Konzerne zu viel Einfluss auf die Politik nähmen und versuchen würden, Fortschritte in der Bekämpfung des Klimawandels zu behindern. So gebe es an amerikanischen Autobahnen keine Tankstellen mit Treibstoff aus erneuerbaren Quellen. Die Auflagen für die Lagerung von Bio-Diesel seien ohne ersichtlichen Grund viel strenger, als bei herkömmlichen Benzin. Gore relativierte die Kritik an den Konzernen und führte an, die Verbraucher hätten über ihr Kaufverhalten ebenfalls Möglichkeiten, Unternehmen und die Politik zu beeinflussen. 

Neil Young riet Al Gore dann noch, ein Update seines Films von 2006 (Deutscher Titel: "Eine unbequeme Wahrheit") zu drehen. Es gebe inzwischen viele neue Fakten. Gores Film über Klimawandel und globale Umweltprobleme gewann 2007 den Dokumentarfilm-Oskar. Am Ende umarmten sich der Musiker und der Umweltpolitiker, über den Neil Young auf seinem letzten Album "A Letter Home" zu seiner verstorbenen Mutter gesprochen hatte. In seinem "Brief nach Hause" nannte er Gore "Al The Watherman", der von der Öffentlichkeit wegen seiner Vorhersagen zum Klimawandel heftig kritisiert werde.


Pono Launch

Danach stand Neil Young dann alleine auf der Bühne und stellte sein Pono-Projekt vor, das auch mit finanzieller Unterstützung von Gastgeber Benioff und der Vertriebs-Software von dessen Firma Salesforce in diesen Tagen an den Start gehen wird. Young betonte noch einmal, dass es ihm neben dem besseren Hörerlebnis auch darum gehe, die Musik so wiederherzustellen, wie der Künstler sie aufgenommen habe. Spätere Generationen hätten eine Anrecht, die Musik im Original und nicht als verlustbehaftetes MP3-File oder auf CD zu hören. 

Bei der Vorstellung des PonoMusic-Stores ging Neil Young auch drauf ein, dass mit Hilfe der Cloud-Technik von Salesforce eine Pono-Community als interaktives soziales Netzwerk realisiert worden sei, auf dem man sich über Musik austauschen könne. Neil Young kündigte an, dass bald auch eine App erscheinen werde, um Pono auf größeren Bildschirmen und Tablets zu nutzen. Eine weitere Neuheit werde "Artist Space" sein. Dort könnten die Künstler ihre Alben mit Bildern, Covergrafiken, Lyrics, und anderen Informationen präsentieren. 

Unterdessen hat der PonoMusic-Store etwa 640.000 Songs verzeichnet. Kaufen kann sie aber noch nicht. Auch nach dem als "Launch" angekündigten Vortrag auf der Dreamforce Konferenz befindet der Store im Beta-Stadium. Auch enthalten die schon eingestellten Songs und Alben bislang keinerlei Informationen über Soundqualität, Auflösung.


Link: Die Dreamforce-Session mit Neil Young ist demnächst hier als Video-Stream verfügbar


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