Zu den "dunklen Kapiteln" in Neil Youngs Karriere gehören die wenigen Wochen von Januar bis März 1966, in denen er in Toronto als Gitarrist bei den "Mynah Birds" anheuerte. Wenig ist über diese Zeit bekannt, es existieren kaum Fotos. Immerhin brachte es ihm den ersten Plattenvertrag für ein Album ein. Die beim legendären Motown-Label in Detroit aufgenommene Scheibe ist aber nie erschienen, weil Leadsänger Rick James direkt nach der Aufnahme verhaftet wurde.
Neil Young in seinem Memoiren "Waging Heavy Peace" (Deutsch: Ein Hippie-Traum) über Rick James und die "Mynah Birds": "Ricky James Matthews, wie er damals genannt wurde, war unser Leadsänger, und er war als Black Mick Jagger bekannt. Er sang sich den Teufel aus dem Leib. Während ich mit Rick in einem Kellerapartment auf der Isabella nahe dem Yorkville Village wohnte, kam ich auch mit anderen Drogen in Berührung. Ich versuchte Amphetamine und rauchte etwas Haschisch. (...) Diese Band rockte wirklich, und wir spielten irgendwann auch ein paar Stücke, die Rick und ich geschrieben hatten, wie 'It's My Time'."
Rick James, mit richtigem Namen James Ambrose Johnson Junior, machte später doch noch Karriere bei Motown und war eine der schillernsten Figuren des Funk und R&B. Der schon von Neil Young beschriebene Drogenkonsum und ein exzessiver Lebensstil brachten Rick James immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Er starb 2004 im Alter von 56 Jahren.
Im US-Verlag Simon & Schuster erscheint im Juli 2014 mit "Glow" eine Biographie, die Rick James noch zu Lebzeiten zusammen mit David Ritz begonnen hatte - und die auf alle Höhen und Tiefen einer bizarren Musterkarriere eingeht. Ritz ist Co-Autor von Autobiographien vieler Musiker, darunter Ray Charles, Aretha Franklin und B.B. King. Eine erste, schlecht editierte Fassung war 2007 im Amber Verlag unter dem Titel "The Confessions of Rick James: Memoirs of a Super Freak" erschienen und ist inzwischen vergriffen.
Mehr über Neil Young, Rick James und die "Mynah Birds" in "Record Store Day mit Single der 'Mynah Birds'".
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