Januar 06, 2014

UPDATE#8 Erste von vier Shows in der "Carnegie Hall"

Neil Young gab am Montagabend sein erstes von insgesamt vier Konzerten in der New Yorker "Carnegie Hall". Über die im Vorfeld lediglich als "An Evening with Neil Young" angekündigte Show war bis zuletzt gerätselt worden. Solo mit akustischer oder elektrischer Gitarre, reines Klavierkonzert, Tribute für Songwriterkollegen wie zuletzt bei FarmAid, Überraschungsauftritt mit "Crazy Horse" - nichts schien unmöglich.

Am Ende entpuppte sich der Abend als ein traditionelles, akustisches Neil Young Solo-Konzert mit Gitarre, Harmonika, Banjo, Orgel und Klavier. In der ausverkauften "Carnegie Hall", in der er im Dezember 1970 - früher Höhepunkt seiner damals noch jungen Karriere - erstmals an zwei Abenden hintereinander auftrat, blieben große Überraschungen weitgehend aus. Umgeben vom üblichen Halbkreis aus Gitarren, Banjo, Orgel, Klavier, Flügel und Holzindianer bot Neil Young einen Mix aus den schon vor 43 Jahren hier gespielten Klassikern, Coversongs einiger von ihm verehrten Songwriterkollegen und Songs querbeet durch den Backkatalog seiner langen Karriere. Sein Bühnenoutfit war diesmal in grau mit schwarzem Hut und schwarzem Feder-T-Shirt. Zwischen den Songs zeigte sich Neil Young recht gesprächig und witzig, berichten Besucher. Ein spezielles Konzept oder besonderes Motto für die vier Konzertabende war aber nicht zu erkennen. [Weiter mit Setlist, Videos und Fotos der Show ...]

Zu den Songs, die Neil Young bereits 1970 an gleicher Stelle spielte, gehörten "Old Man", "Only Love Can Break Your Heart" und "On The Way Home". Dazu kamen spätere Klassiker wie "From Hank To Hendrix", "Mellow My Mind" und seltene Perlen wie "Someday". Von den Coversongs, die gerüchteweise ein neues Album bilden sollen, kamen wie zuletzt Phil Ochs "Changes" und Bert Janschs "Needle Of Death" zum Einsatz.


Ungewöhnlich war "Mr. Soul" auf der Pumporgel und das "doppelte Nadel-Pack" mit "Needle and The Damage Done" nach "Needle Of Death". Auch "Flying On the Ground Is Wrong" am Honky-Tonk-Piano - statt, wie gerade auf "Cellar Door" am großen Steinway-Flügel - ließ aufhorchen.


Foto: Con Met
Setlist:

01. From Hank to Hendrix
02. On The Way Home
03. Only Love Can Break your Heart
04. Love in Mind (Konzertflügel)
05. Mellow my mind (Banjo)
06. Are you Ready For The Country
07. Someday
08. Changes
09. Harvest
10. Old man

Pause

Foto: Con Met
11. Going Back
12. A Man Needs A Maid (Konzertflügel)
13. Ohio
14. Southern Man
15. Mr. Soul (Pumporgel)
16. Needle of Death
17. Needle and the Damage Done
18. Harvest Moon
19. Flying On The Ground Is Wrong - (Tack Piano)
20. After The Goldrush (Piano)
21. Heart Of Gold

Zugabe:
22. Comes A Time
23. Long May You Run


Kritiken

Aaron Flack, Metro.us: "Neil Young ist keiner, der seine größten Hits oft zur Schau stellt. So ist es umso bemerkenswerter, wenn er es tut. Sollte die Eröffnungsnacht ein Indikator sein, werden seine restlichen drei Konzerte in der Carnegie Hall überzeugen."

Andy Greene, Rolling Stone Online: "Aber der Abend ist überwiegend den Klassikern aus Youngs kommerziellen Hochzeit in den frühen Siebzigern gewidmet. Es ist Jahre her, dass er so viele Hits in ein Set packte und mehr als die Hälfte der Songs von Harvest spielte, neben "Ohio", "After The Gold Rush", "Only Love Can Break Your Heart," "Comes a Time," "Long May You Run" und seinem ersten Vortrag von "Southern Man" in nahezu einer Dekade."

Jim Farber, New York Daily News: "Er trug sie in einer Weise vor, so engagiert, so frisch und konsequent schön - es war die wunderbarste Vorstellung, die ich Young in den 40 Jahren, die ich ihn beobachte, habe geben sehen."

Caryn Rose, Billboard Magazine: "Die 30 oder 40 Jahre alten Songs sind selten so atemberaubend und überwältigend vorgetragen worden. Die Gediegenheit des Veranstaltungsorts hat vermutlich diesen Eindruck verstärkt, aber ein Raum allein kann nicht einen gesamten Auftritt tragen. Der Verdienst dafür geht vollständig an Neil Young, der im Alter von 68 immer noch eine Menge Charakter und Stehvermögen besitzt. Diese Lieder sind Giganten - und in der Carnegie Hall wurden sie als solche auch vorgetragen."


Poster

Fünf Stunden vor Beginn des ersten Konzerts hat Neil in seinem Online-Shop überraschend ein exklusives Poster für die Konzertserie in der "Carnegie Hall" präsentiert. Das "Angel Fiddle Carnegie Hall"-Poster stammt vom französischen Stencil-Art-Künstler Blek Le Rat. Dessen Lithographie zeigt einen Engel mit Geige. Eine Bezug zum Konzert ließ sich, zumindest am ersten der vier Abende, nicht ableiten. Weder Engel noch Fiddle waren auf der Bühne zu sehen. 

Das Poster ist nur für eine Woche online auf  hier auf der Bestellseite im Online-Shop auf neilyoung.com zu erwerben. Preis: 50 Dollar.


Fotos:

Neil Young, Carngie Hall, Januar 2014
Von links: Programmaushang, Carnegie Hall, Tourbus vor der Halle. (Fotos oben: Falko Riesmeier,  Harry Oesterreicher.)
"The Painter" läuft in die Halle
"Mr. Administrator" Elliot Roberts


Patti Smith im Parkett
Carnegie Hall vor der Show


Neil Young im Kreise der Gitarren
(Alle Fotos: Falko Riesmeier. Merci!!)


Videos:













Ähnliche Artikel:
  1. Review Carnegie Hall Show 1970: Talent Neil Young In Action
  2. Joni Mitchell mit 'Heart of Paper' in der Carnegie Hall
  3. New York, New York - Neil Young und der "Big Apple"

0 Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog Kommentare postest, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://www.rusted-moon.com/p/impressum.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.