Richard Bienstock, Chefredakteur des US-Magazins „Guitar World“, hat in der aktuellen Februarausgabe Frank „Poncho“ Sampedro interviewt. Die ersten fünf Fragen und Antworten des Interviews waren schon vorab in der Onlineausgabe von „Guitar World“ erschienen.
Darin beschreibt „Poncho“ noch einmal, was er in der langen Pause seit dem letzten Album mit „Crazy Horse“ gemacht hat (bediente das MIDI-Board für Musiker der Jay Leno Tonight-Show), dass der 27-Minuten-Jam „Driftin’ Back“ vom neuen Album tatsächlich die allererste Aufnahme der Session war und Neil Young zuvor nur die Akkorde des Refrains nannte. „Poncho“ erzählt Richard Bienstock auch, dass Neil ihm niemals sage, was und wie er zu spielen habe.
Die jetzt im Februar-Heft auf drei Seiten erschienenen weiteren Fragen drehen sich unter anderem um „Ponchos“ Gitarrenspiel: „Wir spielen nie „Cowgirl In The Sand“ und „Southern Man“ weil ich es nicht richtig spielen kann. Ich spiele es nicht wie Danny [Whitten]“ Zu seinem Anschlag sagt „Poncho“: „Ja, ich bin ein Prügler. Ich wünschte, ich könnte es kontrollieren“.
Richard Bienstock spricht auch den Mythos von „Crazy Horse“ als schlechter Garagenband an. "Poncho": „Ich denke, das entspricht dem Wunsch vieler Leute, selber mit Neil zu spielen. Und dann hören sie uns mit Neil spielen und sie denken, sie selber sollten es sein - und dann machen sie uns schlecht. Aber wir kümmern uns nicht darum, was andere Leute sagen.“
"Ich war ein Junkie"
Sampedro frischt seinerseits wieder die Legenden auf, die sich um die Aufnahme von „Cortez the Killer“ im Jahr 1975 dreht. Er sei damals so stoned gewesen, dass er die Akkorde [es sind nur drei] durcheinander brachte. Er habe immer das D als zweiten Akkord betont, weil er ihn für den ersten hielt. „Ich hämmerte richtig hart auf das D, während er [Neil Young] das E Moll spielte.“ Die Version auf dem Album „Zuma“ sei genau diese erste Aufnahme.
Interview in "Guitar World" 2/2013 |
Dem Album-Klassiker „Rust Never Sleeps“ (1979) hat „Poncho“ übrigens zunächst nicht viel zugetraut. Er mochte es Anfangs wegen „dem vielen verrückten Zeug“ gar nicht - heute aber schon. Beim Album „Arc/Weld“ sei die Band sogar ein wenig missbräuchlich mit dem Publikum umgegangen. Allerdings seien Lautstärke und Verzerrung auch wichtig für „Crazy Horse“: „Ganz plötzlich wird aus einfachem Krach etwas Künstlerisches, mit dem wir ein Bild malen. Es ist eine andere Art die Instrumente zu nutzen.“
Ponchos Gitarre und Amp älter als die von Neil Young
Zum Schluss des Interviews geht „Poncho“ auch auf sein Setup ein: Er benutzt als Verstärker einen 1956er Fender Deluxe Tweed mit 17 Watt. „Und keine Pedale oder sonst was. Nur ein Kabel und das war’s.“
"Poncho" mit 1952er Les Paul |
Zurück ins normale Leben
Auf die Frage Richard Bienstocks, ob es nicht verwirrend sei, wie schnell die Dinge mit Neil Young beginnen und auch wieder enden können, antwortet „Poncho“: „Mit dem Alter kommt Weisheit. Ich nehme es so, wie es ist. Und sich weiß auch, dass alles vergänglich ist. Weil Neil immer das machen wird, was auch immer er machen will. Manchmal machst Du es mit ihm für eine Weile. Und dann kehrst Du zurück in Dein normales Leben.“
Das Heft enthält auch ein Interview über „Crazy Horse“, das Jaan Uhelszki mit Neil Young führte. Die amerikanische Februar-Ausgabe von "Guitar World" ist als Import seit dieser Woche auch in Deutschland erhältlich.
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