Oktober 30, 2011

Open-D und Haschisch: Gitarrist David Rea gestorben

Foto Jack Bawden ©2010
Der Folk-Gitarrist David Rea ist am 27. Oktober im Alter von 65 Jahren in Portland, Oregon gestorben. Rea hat zahlreiche Solo-Alben veröffentlicht und spielte in den 60er Jahren in Kanada für Gordon Lightfood und Ian & Sylvia Tyson. Er begleitete Joni Mitchell auf dem Mariposa Folk-Festival und ergänzte als Gitarrist das Allen-Ward-Trio.

Craig Allen und David Rea
Craig Allen und David Rea
Zusammen mit dem Gitarristen des Allen-Ward-Trios, Craig Allen hat David Rea Ende 1965 in Toronto Neil Young einige Tricks für die Folk-Gitarre gezeigt. In seiner Biographie "Shakey" erinnert sich Neil Young an David Rea als großartigen Gitarristen, der ihm "Fingerpicking" und das Spiel mit "Open Tunings" beibrachte.
"'I believe I was the first person to show Neil the open-D tuning,' said Rea." (Shakey, 2003)
Auch seine ersten Erfahrungen mit Haschisch machte Neil Young zusammen mit David Rea und Craig Allen in Reas Apartment in Toronto. Dieses Erlebnis schilderte Neil Young später auch im Song "Hitchhiker".
"That's where I got high the first time. In David Rea's apartment, with some members of the Allen Ward Trio." (Shakey, 2003)
Von David Rea stammte zudem die 12-saitige Gibson-Akustikgitarre, mit der Neil Young Ende 1965 seine Solo-Gigs in den Folk-Kneipen von Toronto absolvierte. In einem Interview mit einem Gitarrenmagazin erzählte Young, er habe sich die Gitarre damals von David Rea geliehen.


David Rea wurde 1946 in Ohio geboren, wo er mit 5 Jahren begann, Klavier zu spielen. Mit 12 Jahren wechselte er zu Banjo und Gitarre. 1964 zog Rea nach Toronto, damals ein Zentrum der akustischen Folk-Szene. Dort spielte er zunächst in der Band von Gordon Lightfood. Auf dessen Debut-Album "Lightfood!" steuerte David Rea zahlreiche Riffs und Solos bei.

David Rea und Joni Mitchell 1967 in Mariposa
David Rea und Joni
Mitchell, Mariposa 1967
Als gesuchter Begleitgitarrist spielte er danach mit dem Allen-Ward-Trio, Ramblin' Jack Elliot, Richie Havens, Judy Collins and Tom Rush. Joni Mitchell begleitete David 1967 als Gitarrist auf dem Mariposa Folk-Festival.

Daneben spielte er lange Zeit für Ian & Sylvia Tyson, sowohl auf der Bühne, als auch im Studio. Auf deren Alben "Nashville", "Lovin' Sound", "So Much For Dreaming," und "Full Circle" er mit seinem komplexen Gitarrenstil zu hören ist. Zusammen mit David Rea versuchte Ian Tyson auch, auf elektrische Gitarre zu wechseln.

David Rea und Ian Tyson 1966
Auf anraten von Neil Young und Joni Mitchell begann David Rea auch eigene Songs zu schreiben. Seine Lieder wurden von vielen Künstlern gespielt, darunter auch Ian & Sylvia, die drei seiner Songs aufnahmen. Seit Ende der 60er Jahre nahm David Rea auch eigene Alben auf. Die ersten beiden - "Maverick Child" (1969) und "By the Grace of God" (1971) - realisierte er mit Felix Pappalardi, dem Produzenten von Eric Claptons Band "Cream". Auf seinem drittes Album "Slewfoot" (1973) spielten Mitglieder von "Greatful Dead".

Später nahm er noch die Alben "Feelin' Good" (1986) und on "The Brass Ring" (1993). Dazwischen lagen Projekte für den kanadischen Rundfunksender CBC, für den er unter anderem eine Oper textete und komponierte. Mit "David Rea's Robert Johnson" produzierte er auch eine 3-teilige Sendung über den berühmten Bluesmusiker.

1997 und 2000 erschienen seine beiden letzten Alben "Shorty's Ghost" und "Times Seven" auf einem eigenen Label und mit Covergrafik seiner alten Freundin Joni Mitchell.

 


Titeltrack von David Reas Solo-Album 1969:




Joni Mitchell in der TV Serie "Mon Pays, Mes Chansons" von 1966 mit David Rea an der 2. Gitarre:




"Play, Little David, Play" - Joni Mitchells 1967 tribute to David Rea



"I don't need no Sunday sermon / Need no Sunday shoes / When I hear Little David playing /
 I got religion through and through / (...) Won't you play, Little David, play Little David, play"


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